Der Papagei als Haustier - kannst du die Wahrheit ertragen?
Keine Links zu Webseiten über Papageien
Nein, diese Seite sieht ein wenig anders aus als die anderen Vogel-Seiten. Das liegt einfach daran, dass der Begriff Papagei als solcher völlig unspezifisch ist, denn es gibt zahlreiche Arten und Unterarten.
Oft hört man: "Ich habe einen Papagei." "Was für einen?" "Weiß nicht, so ein bunter halt." Das ist traurig, denn es zeigt, wie wenig informiert dieser Halter offenbar ist. Wer noch nicht einmal benennen kann, was für einen Papagei er eigentlich hat, wird sich kaum jemals Gedanken über artgerechte Haltung gemacht haben. Probleme sind vorprogrammiert.
- Einzelhaltung ist grausam. Glücklicherweise setzt sich diese Erkenntnis immer mehr durch, leider nur langsam, aber immerhin! Nicht ohne Grund gibt es im Internet zahlreiche Initiativen gegen Einzelhaltung, denen sich immer mehr Privathalter anschließen. Schon bei kleinen Sitticharten, die weit weniger intelligent als Papageien sind, richtet Einzelhaltung großen Schaden an. Verhaltensstörungen wie stereotypes Anbalzen von Gegenständen, Rupfen und Schreien sind die häufigsten Folgen einer Haltung ohne artgleichen Partner.
- Annähernd artgerechte Papageienhaltung erfordert SEHR viel Platz. In einer kleinen Wohnung hat ein Papagei keinen Platz für mehr als ein paar Flügelschläge. Ausreichende Bewegung ist aber sehr wichtig für seine Gesundheit.
- Papageien sind sehr laut. Entwickelt sich ein einzeln gehaltener Papagei zum Schreier, hat man bald die Nachbarn zum Feind. Aber natürlich sind auch Paare oder kleine Gruppen alles andere als leise.
- Papageien sind weder Dekoration noch Spielzeug. Viele Menschen schaffen sich leider einen Papagei an, weil sie es schick finden und/oder unbedingt ein zahmes Haustier haben wollen, das obendrein auch noch sprechen lernt. Für Zahmheit und Sprachbegabung gibt es keine Garantie, und oftmal ist beides nur die erzwungene Konsequenz der Einsamkeit.
- Papageien machen viel Dreck. Schon kleine Wellensittiche schleudern Körnchen durch die Gegend, hinterlassen ihre Spuren in der ganzen Wohnung und sorgen für eine gesteigerte Staubbelastung. Papageien legen da noch ordentlich was drauf.
- Papageien und Kinder. Als Haustiere für Kinder sind Papageien keineswegs geeignet. Sie sind eben, wie gesagt, kein Spielzeug. Ihr Schnabel kann großen Schaden an kleinen Kinderhänden anrichten.
- Papageien können steinalt werden. Bei manchen Arten sollte man sich schon in der Jugend Gedanken über eine Anschaffung machen, sonst ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass der Papagei seinen Halter überlebt.
Mein persönlicher Rat: Schaffe dir NIE-NIE-NIEMALS unüberlegt einen oder auch zwei Papageien an! Nimm dir ganz viel Zeit und stöbere durchs Internet. Du wirst Erfahrungsberichte lesen, die du lieber nicht hättest lesen wollen. Du wirst auf traurige Papageien-Schicksale stoßen und - zwischen all den verlockenden, aber unseriösen Angeboten (superzahme Handaufzucht!) immer wieder die Warnrufe erfahrener Papageienhalter lesen. Und dann wahrscheinlich (und in den meisten Fällen hoffentlich) wirst du erkennen, dass es einfachere und geeignetere Haustiere als Papageien gibt.
Man kann Tiere auch aus der Ferne lieben. Genieße einen Tag in einem Vogelpark - wenn die Papageien dort angemessen gehalten werden, wird dich das in deiner Entscheidung bestärken, auch ohne diese Tiere leben zu können.
An dieser Stelle noch einmal eine meiner Lieblingsseiten, deren Inhalte du getrost auf alle Papageienarten übertragen kannst:
Link zur Papageienhaltung
Kakadu-Info Eine Pflichtseite für alle, die mit dem Gedanken spielen, einen Kakadu anzuschaffen. Viel Zeit nehmen und gut durchlesen (und anhören)!