Wirkt Kokosöl bei Hunden gegen Zecken?
Nach jahrelanger, relativ erfolgreicher Verwendung von Exspot, einem Zeckenmittel, das man beim Tierarzt bekommt, machte ich mich auf die Suche nach einer Alternative. Ich wollte gern einmal etwas Natürliches ausprobieren. Mit einiger Skepsis – denn die Zeckenplage scheint in den letzten Jahren immer mehr zuzunehmen – machte ich mich auf die Suche nach einem guten Kokosöl, denn davon hatte ich schon einiges Positives gehört.
So fand ich "Bio-Kokosöl" von 100ProBio. Die Bestellung im Onlineshop war unkompliziert, und bereits zwei Tage später traf das Päckchen bei mir ein. Der Hersteller setzt die Bio-Schiene scheinbar sehr konsequent durch, was ich toll fand: Das Füllmaterial im Karton ist aus Maisstärke und somit zu 100% biologisch abbaubar. Das Kokosöl selbst kommt in einem schönen Glas daher. Mein erster Eindruck war also schon mal sehr positiv.
Als nächstes stellte sich natürlich die Frage, wie meine Tester das neue Anti-Zecken-Mittel wohl finden: Sandy (siehe Foto) und Kari sollten nun also eine erste Kokos-Behandlung bekommen.
Ich würd's lieber essen, Frauchen!
Also Deckel auf, Esslöffel in die Masse tauchen und einen großen Klumpen in die Hand nehmen und schmelzen. Das geht mal gar nicht so schnell, wie ich dachte... Merke: Beim nächsten Mal eine kleinere Portion nehmen.
Das verflüssigtes Kokosöl streiche ich nun ins Fell meiner Hunde: Hals, Rücken, Bauch, Beine. Währenddessen muss ich gierigen Zungen ausweichen; Sekunden später stehen Sandy und Kari Kopf an Po und lecken sich gegenseitig das Fell - was sie sonst nie-nie-niemals tun würden. Das ist sehr süß.
Wie wirkt es denn nun? Das lässt sich natürlich erst nach einigen Wochen Testzeitraum sagen – mein Ergebnis fasse ich euch hier mit allen Fakten in Kurzform zusammen:
Die Anwendung von Kokosöl beim Hund
Wie schon beschrieben: Öl in der Hand verflüssigen, den Hund damit einreiben, und zwar den ganzen Körper. In der ersten Woche habe ich das täglich gemacht, dann alle zwei Tage, und nach drei Wochen zwei Mal pro Woche - außerdem nach jedem Vollbad, also schwimmen oder duschen.
Ergänzend kann das Kokosöl auch dem Futter beigemischt werden; hier ist der Richtwert: ein Teelöffel pro 10 kg Körpergewicht. Alternativ können auch Kokosflocken genommen werden, was vermutlich dann besser ist, wenn der Hund zu breiigem Kot neigt.
Vorteile von Kokosöl
- 100% natürlich
- Dadurch unschädlich, wenn der Hund es aufnimmt
- Hundi duftet toll
- Die Streichelmassage gefällt wohl jedem Hund und stärkt die Bindung
- Pflegt gleichzeitig das Fell
Nachteile von Kokosöl gegen Zecken
- Relativ aufwändig (so viel Zeit sollte aber jeder Hundehalter haben, und der Hund findet es ja toll!)
- Fell glänzt in der ersten Zeit fettig
Wirksamkeit von Kokosöl gegen Zecken
Nach der ersten Zeckensaison mit Kokosöl lautet mein Fazit: Es funktioniert, und wir werden es beibehalten. Sandy hatte in der ganzen Zeit – von Frühling bis Herbst – drei Zecken, Kari zwei. Und wir haben mittlerweile wirklich viele hier. Bei der Verwendung von Frontline oder Exspot hatten wir auch immer mal die eine oder andere Zecke.
Was für mich ein großer Vorteil ist: Sandy schwimmt gern und viel. Das beeinträchtigt die Wirksamkeit, und immerhin sind Exspot und Frontline Kontaktgifte, mit denen man da hantiert. Ich kann eine Anwendung mit Kokosöl im Gegensatz dazu jederzeit ohne ein schlechtes Gefühl wiederholen, wenn ich meine, dass es abgespült ist und nur noch eingeschränkt wirkt.
Übrigens ist Kokosöl für Menschen auch ganz toll. Als Kur für einige Stunden aufgetragen pflegt es Haare und Kopfhaut. Man kann es wohl auch zum Braten verwenden – das habe ich selbst noch nicht ausprobiert.