Welches Haustier passt zu meinem Kind?
Viele Kinder wünschen sich oft schon im jungen Alter ein eigenes Haustier. Mehrere Gründe sprechen dafür, einige dagegen. Tiere lieben ihre Besitzer bedingungslos. Sie senken den Stresspegel, stärken das Selbstbewusstsein und schulen das Einfühlungsvermögen. Kinder mit Haustieren leiden weniger unter Verlustängsten, sind aktiver und unternehmungslustiger. Wer Verantwortung für ein anderes Lebewesen übernimmt, ist auch mitfühlender mit anderen Menschen. Tiere haben immer Zeit, hören zu und trösten bei Kummer.
Allerdings bedeuten Tiere auch mehr Arbeit und zusätzliche Kosten. Neben Futter und eventueller Einstreu bei Käfigtieren, schlagen auch regelmäßige Impfungen oder Tierarztbesuche zu Buche, besonders, wenn das Haustier älter wird. Problematisch kann es werden, wenn die Familie in den Urlaub fliegen will und das Tier nicht mit kann.
Eltern müssen sich im Klaren darüber sein, dass letztendlich die Hauptarbeit an ihnen hängenbleibt, egal, was das Kind vorher verspricht. Einmal angeschafft, sollte das Haustier zu einem vollwertigen Familienmitglied werden.
Was passiert, wenn ein Tier krank wird oder stirbt?
Auch Haustiere können krank oder alt werden. Bei einer ernsthaften Erkrankung muss auf alle Fälle der Tierarzt aufgesucht werden. Nur er kann durch die passende Medikation Linderung verschaffen. Kinder sollten bei der Behandlung ruhig dabei sein.
Auch wenn das Haustier eingeschläfert werden muss, so darf das Kind es dabei begleiten, denn so sieht es, dass das Tier ruhig und ohne Schmerzen einschläft. Das Kind kann Abschied nehmen und verkraftet so den Tod besser.
Vor dem Kauf
Vor der Anschaffung eines Haustiers sollten einige grundlegende Fragen beantwortet werden:
- Erlaubt der Vermieter Haustiere?
- Ist die Wohnung groß genug?
- Ist ein Familienmitglied allergisch auf Haustiere?
- Können anfallende Tierhaare toleriert werden?
- Wie hoch sind die Haltungskosten und können sie dauerhaft erbracht werden?
- Wer kümmert sich im Urlaub?
- Möchte das Kind mit dem Haustier kuscheln, spielen oder es nur beobachten?
Nicht jedes Haustier ist auch für jedes Kind geeignet. Ungeeignete Haustiere für Kinder sind die nachtaktiven Hamster, auch wenn sie noch so niedlich aussehen. Tagsüber sollten sie nicht gestört werden und nachts klappern sie herum und können den Schlaf der Kinder stören. Auch Reptilien sind eher ungeeignet, denn Schildkröte und Co können Salmonellen ausscheiden, die zu starken Durchfällen führen können. Da auch Vögel sich ungern streicheln lassen, sind sie als Haustiere nur geeignet, wenn das Kind alt genug ist, dies zu begreifen und bereit ist, sie hauptsächlich nur zu beobachten.
Auch Kaninchen und Meerschweinchen sind keine Schmusetiere, auch wenn ihr kuscheliges Fell zu dieser Annahme verleitet. Ihre artgerechte Haltung verlangt ausreichend Platz. Sie werden nicht gern gestreichelt oder gar hochgehoben und eignen sich daher auch nur als Haustiere zum Beobachten.
Katzen sind in der Regel nicht sehr anhänglich, und mit ihren scharfen Krallen können sie ihren Unwillen deutlich zeigen. Daher eignen sie sich nur für ältere Kinder.
Hunde sind generell zwar unkomplizierter, jedoch benötigen sie viel Zeit und bringen recht hohe Folgekosten mit sich. Ein Hund sollte immer als Familienmitglied angeschafft werden, für das alle gemeinsam die Verantwortung tragen.
Kleinere Kinder sollten sich immer nur unter Aufsicht mit den Tieren beschäftigen, da sie manchmal ungewollt grob werden können. Im Kindergartenalter kann sich das Kind nicht alleine um ein Haustier kümmern, aber schon tatkräftig bei der Fütterung oder Pflege helfen. Mit zunehmenden Alter können auch anspruchsvollere Aufgaben allein erledigt werden.
Haustiere üben einen positiven Einfluss auf Kinder aus, auch wenn ihre Anschaffung gut überlegt sein sollte. Sie stärken das Selbstwertgefühl, schulen die soziale Kompetenz und senken den Stresspegel. Fernseher und Spielekonsolen verlieren ihren Reiz, denn Haustiere sind eine sinnvolle Beschäftigung. Und sie sind gute Zuhörer und Tröster in der Not.
Fazit: Es gibt nicht DAS ideale Haustier für Kinder - ganz einfach, weil es sich um Lebewesen mit eigenen Bedürfnissen handelt, auf die der Mensch Rücksicht nehmen muss. Nicht umgekehrt. Für kleinere Kinder sind jegliche Haustiere als "eigene" Spielgefährten ungeeignet. Ihnen kauft man besser Plüschtiere, bis sie alt genug sind, die Bedürfnisse von Tieren zu begreifen und darauf einzugehen.